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Warum muss Werbung sooo fad ausschauen?

Zugegeben: es ist nicht leicht, Kampagnen für Unternehmen wie die VoestAlpine aus dem Ärmel zu schütteln. Warum? Weil B2B immer ein Zielgruppenproblem hat.

In Publikumsmedien, wie hier "profil", ist es mehr eine Stakeholder-Kampagne mit PR Charakter.

Aber die alten Werbe-Regeln gelten auch hier: "You can´t bore people into buying your products", sagte der alte Ogilvy. Und recht hatte er.

"Der Konzern habe sich entschieden, keine Kreativagentur zu beauftragen", stand Ende 2012 im Standard.

Sieht man. Leider.

Vogelscheuchen und Burritos?

Produzenten, Händler und Verarbeiter von Nahrungsmitteln kommen zunehmend unter Druck. Ein immer größer werdender Teil der Konsumenten will wissen, wo Produkte herkommen. Aber auch, was genau drinnen ist bzw. auf welche Art Tierzucht dafür betrieben wurde.

 

Die US Tex-Mex Kette Chipotle setzt voll auf die "Organic food"- Welle und wirbt mit einem sehr stimmungsvollen Animations-Spot, der auf youtube schon über 11 Millionen mal angeklickt wurde: http://www.youtube.com/watch?v=lUtnas5ScSE

 

Multimedial verankert wird die Marke auch durch die angeschlossene App "The Scarecrow" (Die Vogelscheuche) mit interaktivem Spiel in mehreren Ebenen - inkl. einer Promotion für einen gratis Burrito. http://www.scarecrowgame.com/index.html

 

Kritiker wie die Washington Post werfen der Mexican Grill Kette jetzt vor, zuviel auf die Tränendrüse zu drücken und eher eine vegane Ernährung zu propagieren statt der angebotenen Tacos und Burritos: http://www.washingtonpost.com/blogs/compost/wp/2013/09/20/the-problem-with-chipotles-scarecrow-commercial-and-the-funny-or-die-parody/

 

Das tut der Sogwirkung des Spots aber keinen Abbruch: die von den Oscar gekrönten Moonbot Studios in Szene gesetzten Animationen setzen die Idee stimmig um. Als zusätzlicher Booster funktioniert der aus dem Film "Willy Wonka und die Schokoladenfabrik" gecoverte Song "Pure Imagination", mit der hypnotisch anmutenden Stimme von Fiona Apple. Und die ist - wie um den Kritikern recht zu geben -Veganerin.

 

Babys und Tiere gehen immer

Sagt man.

Stimmt auch meistens.

Ein süsses Baby mit einem amüsanten Text ist noch besser.

Ein süsses Baby mit amüsantem Text gesprochen vom "Kaiser" Robert Palfrader ist aber top!

Ein wirklich gelungener Spot für Samsung Handys.

Chapeau!

https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=BwPQKUDM9Os

Alles Käse?

Braucht der Käse Marketing - oder ist Marketing Käse (wie viele meinen)?

Jetzt hat es den an sich sympathischen Käse- und Antipasti-Produzenten "Die Käsemacher" aus dem Waldviertel erwischt: Mitte Juli wurde Insolvenz angemeldet.

Frage: kann man mit diesem optischen Auftritt heute reussieren?

Sir Martin Sorrell (Foto: WorldEconomicForum)
Sir Martin Sorrell (Foto: WorldEconomicForum)

Worüber Martin Sorrell lachen kann - und worüber nicht

 

Als ich vor vielen Jahren Martin Sorell mit der Idee konfrontierte, als (damaliger) Ogilvy GF Anteile an der Agentur zu erwerben, konnte der (damals neue) Herrscher über das WPP Network nicht lachen: erstens wollte er so etwas gaaar nicht und zweitens hatte ich im Brief seinen Namen falsch geschrieben, auweh!

 

Zwanzig Jahre später ist WPP ein Gigant mit 162.000 Mitarbeitern in 3.000 Büros in 110 Ländern und Sir Martin Sorrell verrät der Harvard Business Revue, über welchen Spot er lachen kann (“It’s hysterical, really hysterical"): es ist ein älterer Berlitz Spot, der sich mit viel Humor dem Thema Sprachdefizit widmet. Ja, Werbung wirkt, selbst beim "Chef" - aber warum dem ex CFO von Saatchi gerade der alte Berlitz Film einfällt, ist schon bemerkenswert.

 

Es zeigt aber anschaulich, welchen hohen Stellenwert Humor in der Werbung hat bzw. haben sollte. Zuseherinnen im Werbeblock wollen wenigstens unterhalten werden, wenn sie schon ihre Zeit den Produktangeboten widmen sollen. Merks Werbetreibende!

 

Zum Berlitz Spot: "We are sinking"

http://www.youtube.com/watch?v=VSdxqIBfEAw&noredirect=1

 

Zum Harvard Business Interview:

http://hbr.org/2013/03/martin-sorrell-on-whats-next/ar/1

When the business is down, meet it there! Getränkeshop in Sofia
When the business is down, meet it there! Getränkeshop in Sofia

23.1.

Was wissen wir von Sofia bzw. Bulgarien?

Zunächst nix.

Mein Besuch diese Woche ergab:

Sofia liegt nahe der serbischen Grenze im Westen (!) Bulgariens.

Direkt am 2.200 m hohen Vitosha Gebirge (Ski-Gebiet!)

Bulgarien hat seit 2008 eine 10% Flat Tax und für CEE relativ gute Wirtschaftsdaten:

1,5% Wachstum (Prognose 2013), 2,5% Inflation, stabile am Euro orientierte Währung und nur 19% Schulden (vom BIP). Dem steht aber eine rel hohe Arbeitslosenquote von 10-12% gegenüber.

Im Werbegeschäft tummeln sich internationale Agenturen, "Paten", die mit (oft mehreren) internationalen Lizenzen arbeiten und einige engagierte Jungunternehmer.

Mein Favorit: Agentur Next.

Geführt von der dynamischen Maria Todorova, die nebenbei noch zwei Kleinkinder managt.

Schwerpunkt bei digital orientierten Kampagnen, wie zB für Heineken Bier.

www.next-dc.com

Auch interessant: The Smarts(www.thesmarts.eu) oder Noblegraphics (www.noblegraphics.eu).

 

Neuer Trend in Marktforschung: Gonzo User Research

Der Zugang der Werber zur Marktforschung ist bipolar. Die einen, v.a. die Auftraggeber, können gar nicht genug davon kriegen. Die anderen, v.a. die Kreativen, möchten am liebsten gar nichts davon wissen.

Die neue Devise heisst "Do it simple, do it yourself, do it on the spot".

Wie "Fast Company" berichtet, wird der neue Trend in den USA als "Gonzo (exzentrisch) User Reseach" etikettiert. Was es bedeudet? Raus aus dem Designbüro und rein in den Supermarkt oder ins Kaffeehaus. Alles, was man über Konsumenten wissen muss, liegt dort am Präsentierteller.

Gutes Beispiel: Das neue Design einer Verpackung für Tiefkühlkost muss sich hinter der leicht angelaufenen Scheibe des Tiefkühschranks beweisen - oder verblassen.

http://www.fastcodesign.com/1671571/4-secrets-for-doing-gonzo-user-research

Österreicher glauben ans Christkind!

Lt. einer aktuellen Gallup Studie bringt für 81% der Österreicher die Weihnachtsgeschenke das Christkind und nur für 9% der Weihnachtsmann. Das sollte viele Branchen nachdenklich machen, die in ihren Weihnachtsverpackungen oder Promotions den Weihnachtsmann nach vorne stellen.

Ungeliebte Geschenke werden nach der Umfrage von Frauen eher zurückgebracht/umgetauscht, während sich Männer eher für die Variante "Keller/Abstellraum" bzw. "wegwerfen" entscheiden.

 

"Die Balance zwischen einem guten und gerechten Leben ist die Würde."

So Marianne Heiß, CFO BBDO Europe, in einem in München gedrehten Interview auf Phoenix TV.

Die Österreicherin hat es auf eine internationale Top Position geschafft: sie ist Chef Finanzerin in Europa beim Werbenetwork BBDO und gilt als "Top-Gun" für den weltweit CFO Jim "The Cannon" Cannon.

In dem halbstündigen TV Portrait erzählt die Wachauerin, wie sie schafft, eine Balance zwischen dem anstrengenden Berufsleben und ihrer Privatsphäre herzustellen. Sehenswert.

http://www.phoenix.de/content/547187

"ALLTAG" Blackout, Dirk Bathen
"ALLTAG" Blackout, Dirk Bathen

Rd. 60% sagen: Agenturen müssen sich neu aufstellen, um überleben zu können!

Eine deutsche Studie des kollaborativen Think Tanks „Agenturen der Zukunft“ (Leitung Jörg Jelden) prognostiziert den Agenturen eine düstere Zukunft, wenn sie sich nicht rechtzeitig ändern.

 

"Die Agenturen der Zukunft entstehen im Zusammenspiel aus Herausforderungen, neuen Agentur-Modellen sowie der Bereitschaft die eigene Erneuerung voranzutreiben. Sie werden durch den sozialen, technologischen, kulturellen und ökonomischen Wandel herausgefordert . Daraus ergeben sich neue Agentur-Modelle in Form von neuen Arbeitsweisen, Organisationsstrukturen und Geschäftsmodellen." 

http://www.agenturenderzukunft.de/wordpress/wp-content/uploads/ADZ_Studie_Titel_Einzelseiten_RZ.pdf

 

Auch in Österreich stehen die Zeichen eher auf "Durchtauchen" als auf echte Erneuerung.

Je größer die "Ankündigung", je kleiner der Wandel.

Köpferollen in den Top-Agenturen: 1/3 der CEOs "gegangen"

Was ist mit den internationalen Werbenetworks los?

Offenbar schwächeln einige der Big Brands im Agenturgeschäft und machen die CEOs dafür verantwortlich. In nicht einmal zwei Jahren wurde rd. ein Drittel der Network Geschäftsführer ausgetauscht:

Jänner 2011: Herbert Putz bei Mc Cann

Dezember 2011: Gustav Eder-Neuhauser, Albert Essenther bei EURO RSCG

März 2012: Raffaele Arturo bei Publicis (heuerte später bei DDFG an)

September 2012: Sebastian Kainz, Alexander Rosenegger und Hannes Böker bei DDB

Oktober 2012: Christian Schmid bei TBWA (geht ab Jänner zu Ogilvy)

Dezember 2012: Florian Zelmanovits, Bernd Fließer bei Draft FCB

Die Nachbesetzungen wirken sehr defensiv: Kundenberater, Marketingleiter oder Teilzeitmanager aus dem Ausland. Kaum jemand, dem der Markt einen echten Neustart zutraut.

Dabei könnten sich die Networks selbst bei der Nase nehmen: überzogene Gewinnerwartungen und immer weniger profitables internationales Geschäft gehen halt nicht zusammen.

Wer davon profitiert: die unabhängigen Agenturen im Land, die jetzt die Kunden nur "einsammeln" müssen.

UND: noch nie war der Zeitpunkt für eine Neugründung günstiger als heute!

 

Schwaches Werbejahr 2012, magere Prognose für 2013

Focus Media Research veröffentlicht Zahlen zu Adspendings 2012 in Österreich und eine Prognose für das erste Halbjahr 2013. Gemeinsamer Tenor: Stagnation - es bewegt sich wenig.

Zuwächse 2012 haben private Radio und TV Sender, die Gelben Seiten und Aussenwerbung.

Deutlich im Minus liegen Zeitungsbeilagen und Fachzeitschriften.

Für das nächste Jahr prognostizieren Auftraggeber und Agenturen ein kleines Minus, wobei Online weiter zulegen soll. Hier wird ein starker Zuwachs bei Social Media und Mobile erwartet.

http://www.focusmr.com/files/Werbebarometer%20Dezember%202012.pdf



Red Bull Video "Stratos" in Top Ten Liste der besten Spots 2012

 

Das US Magazin Adweek hat die besten Werbespots 2012 ausgewählt und stellt seine Top Ten Liste ins Netz. Dabei sind u.a.:  NIKE (berührender und sehr ruhiger Spot mit einem übergewichtigen Jugendlichen von Wieden + Kennedy), CARLTON Bier (witzige Verfolgungsjagd von Clemenger BBDO) oder der topgereihte Spot für den GUARDIAN (Bartle, Bogle, Hegarty).

Aber, Überraschung, auch Red Bull hat es geschafft: Das 1.30 Video vom "Stratos"-Sprung von Felix Baumgartner reiht sich unter die besten Spots 2012 von Adweek. Chapeau!

http://www.adweek.com/news/advertising-branding/10-best-commercials-2012-145324?page=1

 

True Colors

Malcolm Gladwell´s faszinierende Beschreibung der - für damalige Zeiten - sehr speziellen Marktforschung rund um die Entwicklung des Haarfärbe-Marktes in den USA.

Bei uns nahezu unbekannt, dass die Wienerin Herta Herzog dabei eine Hauptrolle spielte.

Hier der Artikel aus dem New Yorker vom März 1999(!)

http://www.gladwell.com/1999/1999_03_22_a_colors.html

Foto Leadersnet/S. Caspardi
Foto Leadersnet/S. Caspardi

Marketerin des Jahres: Kristin Hanusch-Linser

IAA zeichnete gestern die Konzersprecherin und Chief Marketing and Communication Officer der ÖBB Holding AG aus. 

"Eine solche Auszeichnung gehört einem niemals allein. Sie gehört immer dem ganzen Unternehmen. Dass mit den ÖBB erstmals ein Staatsunternehmen die relevanteste Marketingauszeichnung des Landes bekommt, werte ich auch als Ermutigung für viele Kollegen in ähnlichen Situationen und Unternehmen, die auch wissen wie es ginge, es aber nicht dürfen", betonte K. Hanusch-Linser in ihrer Dankesrede.

http://www.leadersnet.at/news/7006,effie-2012.html

Knappe Kaufkraft im Fokus

Das Durchschnittseinkommen der Österreicher liegt lt. Statistik Austria 2010 bei 24.516 Euro.

Die Einkommen der Frauen erreichten mit 18.270 Euro im Mittel nur 60% des Einkommens der Männer (30.316 Euro), wobei Frauen viel häufiger teilzeitbeschäftigt sind. Die mittleren Nettojahreseinkommen beliefen sich auf 18.366 Euro (Frauen: 14.768 Euro, Männer: 21.786 Euro).

https://www.statistik.at/web_de/statistiken/soziales/personen-einkommen/jaehrliche_personen_einkommen/index.html

 

20.11. Jung von Matt Österreich lässt Werbepreise 2013 ganz sein

Jung von Matt/Donau, vielfach prämierte Werbeagentur, reicht ihre Arbeiten 2013 nicht für Werbepreise ein. Nach dem Vorbild der deutschen Mutter will sie das gesparte Geld in Ausbildung investieren, sagt Kreativgeschäftsführer Andreas Putz auf Anfrage von derStandard.at/Etat. Nachwuchskräfte auch der österreichischen Agentur sollen die Möglichkeit bekommen, sich in der gerade aufgebauten deutschen Jung-von-Matt-Akademie aus- und fortzubilden. Die "Award-Karenz" wolle die Agentur auch nutzen, um ihre Einreichungen ab 2014 stärker auf ihr wesentliche Wettbewerbe zu fokussieren.

http://derstandard.at/1353206728893/Jung-von-Matt-Oesterreich-laesst-Werbepreise-2013-ganz-sein

LEGO

Sorgfältige Logo Überarbeitungen über die Jahre.

And still going strong!

Du sollst dich nicht täuschen!

Heute bei toller Veranstaltung von Karmasin Motivforschung gelernt:

Dieses vermeintliche "Babyprodukt" wird zu 57% von Erwachsenen OHNE Kinder gekauft.

Da kann man bei oberflächlicher Betrachtung rasch mit Zielgruppenüberlegungen daneben liegen.

Handout unter: http://www.karmasin.at